Unschuldige, hilflose Tiere

Jagd neu entdeckt – Jagdgesellschaft in Burgund

Auf der Pirsch im Burgund


Mann mit Gewehr an Auto angelehnt

Hochsitz contra Driving Range, Halali statt Hole in one. Wer den ultimativen Natur Kick sucht, wählt immer mehr das Gelände statt das strenge Green. Ist Jagen das neue Golfen? DREAM ICON hat sich den neuen Trend näher angeschaut und war mit einer Jagdgesellschaft in Frankreich unterwegs.

Gleich am Anfang sei gesagt – Noch nie gingen so viele Deutsche auf die Jagd, auch junge Frauen. Jäger sind disziplinierter und mitfühlender als Nicht-Jäger. Sie neigen weniger zu Depressionen und haben ein ausgebildetes Agressions-Kontroll Potential. Grund genug, dass die Zahl derer, die den Anzug aus Kanzleien und Vorstandsetagen lieber gegen waidmännisches Lodengrün eintauschen, immer größer wird.

Galt Golfen bislang als liebstes Freizeitvergnügen der deutschen Businesselite, zieht der Hype aufs Jagen spürbar an. Im Gegensatz dazu muss hierfür vorab jedoch eine Prüfung abgelegt werden. Rund 120 bis 180 Stunden – verteilt über zwölf bis 18 Monate – praktischen und theoretischen Wissens sind erforderlich, um alle Fertigkeiten zu erlernen und den Jagdschein zu erlangen. Der Preis für den Fleiss und die Ausdauer: Pure Entspannung inmitten der Natur fernab von Mandanten und Meetings. Und dabei ist die Jagd auch noch so facettenreich, wie die Natur schön ist. So unterschiedlich die Jäger Naturelle und Jagdarten sind, so verschieden sind auch die Vorlieben. Der eine liebt Gebirge, Hochsitze und Wildschweine, der andere schwärmt von Afrika, der Entenjagd oder Gesellschaftsjagden.

Wir sind mitten im Burgund, das bei den meisten in erster Linie für seine wunderschöne Landschaft, pittoreske historische Städte, als auch für sein gutes Essen und natürlich auch für seinen weltbekannten Rotwein bekannt ist und Besucher aus aller Welt anzieht. Wir aber wollen eher ins Hinterland dieser Region, dass mit seinen weiten und naturbelassenen Wäldern gerade für Freunde der Jagd eine magische Anziehungskraft ausstrahlt. Unser Ziel: Das Anwesen Saint Michel im Departement Nièvre zwischen Beaune und Saint-Honoré-les-Bains. Bekannt für sein wunderschönes Schloss aus dem 18. Jahrhundert und seinen herrlichen Park ist dieses Refugium eine perfekte Kulisse und mit seinen angrenzenden Wäldern zudem ein überaus attraktives Jagdrevier, um mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter auf die Rot- und Schwarzwild Jagd zu gehen.

Château Saint Michel

Den Traum von einer Hirschjagd haben viele Jäger im Hinterkopf, und jedes Jahr erfüllen sich mehr und mehr Jäger diese Traum und fahren ins Ausland, um die Hirschtrophäe ihrer Träume zu jagen. Eine Hirschjagd ist für die meisten gleichbedeutend mit der Jagd auf den mächtigen Rothirsch, den König der Wälder, während andere einen schönen Damhirsch bevorzugen. Es gibt viele Möglichkeiten, zwischen denen man wählen kann. Das Problem. Selbst erfahrene Jäger müssen aufgrund sehr begrenzter Jagdangebote in der Regel weit reisen und viel Glück haben, um große Hirsche jagen zu können. Oftmals sind zudem auch die Unterkünfte eher einfach und mit wenig Komfort versehen.

Jagdzimmer

Hier im kürzlich komplett renovierten Schloss des Besitzers Antoine Feidt wohnen Freunde der Jagd im Gegensatz dazu auf dem Niveau eines Fünf-Sterne -Hotels und können sich auf ein direkt angrenzendes weitläufiges Revier mit einigen der größten und schönsten Hirsche Frankreichs freuen. Das Revier liegt inmitten einer wunderschönen, fruchtbaren und sehr abwechslungsreichen Landschaft mit sanften Hügeln, Wald und Weiden. Gäste genießen hier das Privileg, die Brunftjagd auf den mächtigen Rothirsch direkt vor unserer Haustür zu haben. Dies ist ein Jagdabenteuer, das ein Jäger mindestens einmal in seinem Leben erlebt haben muss! Zudem verfügt das Revier über eine starke Population reifer Böcke mit starken Gehörnen. Die Hirsche stammen ursprünglich aus Deutschland und wurden vor zehn Jahren nach Frankreich gebracht. Hier wurden sie verwöhnt, gut gepflegt, natürlich behandelt und in freier Wildbahn gehalten. Nicht ohne Grund haben viele Tiere, die hier zuhause sind 30 Punkte und mehr und erreichen im Trophäen Wettbewerb Goldmedaillen.

Aber auch die Jagd auf Schwarzwild hat etwas Magisches, und ein Keiler ist fast die perfekte Beute für einen Jäger. Wildschweine sind herausfordernd, sie verlangen Respekt, und unter optimalen Bedingungen wie hier können sie zu einer enormen Größe heranwachsen. Jagen lässt sich das Schwarzwild hierbei auf verschiedenen Art: beim Ansitz, auf einer Drückjagd oder mit dem Jagdhund. Als passionierter Jäger begleitet Antoine Feindt seine Gäste immer selbst als Führer und hilft ihnen unter anderem dabei, den Wunsch vom eigenen erlegten XXX Ender Hirsch zu erfüllen. Gejagt wird das Wild mit einem Kaliber 300 Winchester 9,3 x 62 etc. entweder vom Versteck auf verstreuten Wachtürmen aus oder durch Verfolgung. Die Einmaligkeit aus fachmännischer Beratung zur Entwicklung und Genetik der unterschiedlichen Tiere verbunden mit der Kenntnis zur Jagd der besten Exemplare ist ein ganz besonderer Hintergrund für ein gelungenes Jagderlebnis, dass hier nahezu garantiert ist. Und vielleicht wird der erlegte Hirsch zu einem der am meisten bewunderten Stücke in Ihrem Trophäenraum.

Hirschgeweihe

Weiterführende Informationen:

Text: Thomas Schreyer
Bilder: Ralf Müller, Krieghoff

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