Im Privatjet zu reisen allein klingt teuer. Luxus für die oberen Zehntausend eben. Stellt man jedoch die nur relativ höheren Kosten den vielen Annehmlichkeiten des Reisens im Privatjet gegenüber, erhält diese Alternative zu Flügen in der First-Class eine bemerkenswerte Dimension. Egal ob für Geschäftsreisen oder Privatreisen, die Argumente, die für diese Reisevariante sprechen, sind vielfältig. GlobeAir Geschäftsführer Bernhard Fragner erläutert im Gespräch mit DREAM ICON die Pluspunkte des gar nicht so kostspieligen Reisens.
Vom Auto ins Flugzeug, vom Flugzeug ins Auto
Für Geschäftsreisende zählt vor allem die flexible Zeitplanung. „Abflug- und Ankunftszeit lassen sich präzise regeln, man erreicht sein Ziel in der vorgegebenen Zeit, ohne Verzögerung und irgendwelchen Unannehmlichkeiten,“ beginnt Bernhard Fragner. „Der große Vorteil ist es, punktgenau anzukommen, ohne Delay, ohne Streiks, ohne Flugausfälle. Der Jet steht da, wann ich ihn brauche, er wartet, selbst wenn ich mich verspäte.“ Es gibt nur Direktflüge, also kein lästiges Umsteigen, keinen verpassten Anschlussflug. „Die Zeitersparnis ist ebenfalls nicht zu unterschätzen,“ weiß Bernhard Fragner um die knappe Ressource seiner Klientel, „zwei Stunden früher am Airport sein zu müssen, fällt definitiv weg. Lediglich 20 Minuten vor Abflug checkt der Passagier am VIP-Terminal ein, ohne sich irgendwo anstellen zu müssen.“ Das Gepäck kommt direkt aus dem Auto ins Flugzeug, ohne kleinliche Gewichtsbeschränkungen. Beim Aussteigen am Terminal für Privatjets geht es ebenfalls um vieles schneller, kein Warten aufs Gepäck und ähnliches.
Besser ist es auch Reisen im Privatjet rechtzeitig zu planen, doch selbst Kurzentschlossenen stehen Privatjets generell auf größeren Airports jederzeit zur Verfügung. In Wien zum Beispiel innerhalb einer Stunde. Im schlimmsten Fall muss der Jet von einem anderen Flughafen anfliegen, dann dauert die Wartezeit maximal zwei Stunden. Als immensen Vorteil sieht Fragner die punktgenaue Landung, die durchaus auf einem kleineren Flughafen in der Nähe einer Großstadt stattfinden kann. „Zum Beispiel in München müssen wir nicht unbedingt am International Airport landen, da gibt es im Umkreis von 30 Kilometern mehrere Alternativen, die den Passagieren letztendlich einen Stau in München ersparen. So gesehen sind wir viel flexibler als Linienflüge.“
Bereits im Flugzeug Business zu betreiben ist ebenso ein Vorteil. Anschlüsse sind ohnedies vorhanden, es gibt auch zusammengehörende Vierer-Sitzgruppen und auf Wunsch auch WLAN. Man ist unter sich und kann ungestört Gespräche führen.
Non-stop in die ganze Welt
Grenzen gibt es nahezu keine, Privatflüge sind in die ganze Welt möglich. Auch zu eher unbekannten Zielen, die von keiner Linie angeflogen werden. Zu kleinen Domestic-Flughäfen, die auf keinem Flugplan aufscheinen, mit kleineren Jets, aber auch mit Langstreckenmaschinen, die 16 Stunden Non-stop fliegen. Allerdings schneller als Linienmaschinen. Die Bandbreite in diesem Metier ist riesengroß. Die größeren Flieger sind meistens für vierzehn bis sechzehn Passagiere konfiguriert. Eingerichtet sind diese Jets wie ein Wohnzimmer, mit bequemen Sitzen, Couch und Flat-Screens, Dusche sowie Badezimmer in Stehhöhe. Sollte der Jet nicht ohnehin ein eigenes Schlafzimmer haben, können die Sitze bequem zu Betten umfunktioniert werden.
Obwohl die First-Class-Preise derzeit eklatant hoch sind, muss man das gesamte unangenehme Prozedere über sich ergehen lassen. Deshalb empfiehlt es sich, auch ein Alternativangebot im Privatjet einzuholen. Der Preis ist auf jeden Fall überschaubar, allein, wenn zum Beispiel die Reisekosten auf mehrere aufgeteilt werden.
So kostet laut Bernhard Fragner ein Privatflug bei einer Flugzeit von 105 Minuten mit mindestens vier Personen nach Sylt, Deutschland, pro Person 1.700 Euro. Oder nach Santorin, Griechenland, zu denselben Bedingungen bei einer Flugzeit von zwei Stunden und 15 Minuten 2.700 Euro pro Person. Nach Faro, Portugal, kostet der Dreieinhalb-Stunden-Flug pro Person 4.500 Euro. Und für eine Hochzeitsgesellschaft, die nach Mauritius fliegt, beträgt der Preis für einen Zehneinhalb-Stunden-Flug 11.000 Euro pro Person. Mit allen bereits besprochenen Annehmlichkeiten. Für Reisen mit Babys empfiehlt sich ebenfalls das Privatflugzeug. Wenn das Baby auf einem langen Flug noch so schreit, brauchen die Eltern nicht in Panik zu verfallen, niemand wird gestört, außerdem ist der Druckausgleich im Privatjet besser und leichter erträglich. Es kann bequem in ein Bettchen gelegt werden und friedlich schlafen. Von mühsamen Wegen durch den Airport mit Kind und Kinderwagen ganz zu schweigen.
Golf- und Jagdurlaube
Ebenfalls als ideal erweist sich der Privatjet für spezielle Urlaubsreisen wie für Golfer oder ganz besonders für Jäger. Vor allem wegen des Gepäcks. Haben sich Waidmänner etwa für einen Jagdausflug nach Finnland, einer Teilrepublik in Nordwestrussland entschieden, brauchen sie ihre Waffen lediglich am Privatflughafen anmelden und das war’s. „Beim konventionellen Flug benötigen sie zusätzlich Polizeigenehmigungen, sie müssen noch viel früher am Flughafen sein, um alles korrekt hinzukriegen,“ weiß Bernhard Fragner . Sogar ihren Hund könnten Jäger ohne Probleme mit an Bord nehmen. Danach hebt der Jet zu einem der speziellen Airports, die nur von Privatflugzeugen angeflogen werden, ab. Kostenpunkt: 2.800 Euro pro Person, Flugzeit: Zweidreiviertel Stunden.
Golfspieler könnten zum Beispiel ohne großen Aufwand von einem karibischen Golfparadies zum nächsten hoppen. Gepäck und Golfbag am Flughafen abgeben, rein in den Privatjet und es am Zielort, der ersten Station der Reise bereits am Zimmer wieder vorfinden. Und so weiter, den ganzen Urlaub lang.
Aber auch Privatflüge zu diversen Formel-1-Rennen mit allem Drum und Dran lassen sich organisieren. Es gib tatsächlich nahezu nichts, was es nicht gibt.
Generell bestätigt die steigende Nachfrage den Trend zu Reisen im Privatjet. „Der Reisekomfort ist unschlagbar,“ schließt Bernhard Fragner, „wer einmal das Reisen im Privatjet kennengelernt hat, möchte nichts anderes mehr.“